Telemarkkanal
Törns bis 2017 > 2004 Norwegen-Telemarkkanal
Der Telemarkkanal führt von Skien in Südnorwegen über Schleusen auf die höher gelegenden Seen nach Norden und Westen in eine Gebirgslandschaft. Er wurde im 19. Jahrhundert zur Versorgung der Industrien gebaut und wird auch noch heute dazu genutzt. Er ist von Segelyachten bis 12,8 m Masthöhe befahrbar.
Karte aus Wikimedia Commons ist gemeinfrei
Aber zuerst segelte ich erstmal allein bis Skien. Die kleinen Schwimmstege waren belegt, aber an der Pier war noch ein Platz, genau dort wo auch noch eine Leiter in der 2 m hohen stählernen Spuntwand eingelassen war. Die durch das kleine Kraftwerk verursachte Strömung wirbelte mich ziemlich unkontrolliert durch den Hafen und drückte meinen Bugkorb beim Anlegen dann zwischen zwei der Stahlträger.
Die ersten Schleusen und die Tour über den Norsjö waren dann mit Thormod ohne Probleme. Es war doch sehr hilfreich gerade in den ersten Schleusen nicht allein zu sein. Eigene Leinen brauchten wir nicht, sie wurden vom Schleusenwärter heruntergeworfen und vom ihm oben festgemacht, eine einfache Sache, wenn man zu zweit ist. Leider fuhren wir an einer der Sehenswürdigkeiten, der Mikaelshula, vorbei, ohne sie zu beachten. Wir waren doch noch zu sehr mit dem Kurs beschäftigt. Wenigstens ein Foto zu nehmen, dass habe ich mir dann für die Rückreise vorgenommen. Auf dem Norsjö bekamen wir einen Eindruck der grossen Weite, eigentlich auch ein schöner See zum Segeln, wenn der Wind gestimmt hätte.
In wunderbarer Ruhe verbrachten wir die Nacht, ein schöner Ort.
Der nächste Tag sollte nun der spannende Moment sein, ob die Durchfahrtshöhe unter der niedrigsten Brücke wirklich ausreichte. Es zeigte sich jedoch in der ersten Kammer, daß überraschend viel Platz zwischen Masttop und Brücke war, eigentlich unverständlich. Das klärte sich aber dann gleich auf. Wir saßen fest zwischen erster und zweiter Kammer, die Wassertiefe reichte nicht. Bug schon in der zweiten Kammer, Heck noch in der ersten. Dann neigte sich der Mast immer weiter, Hektik bei dem Schleusenpersonal. Dann schaffte es eine der jungen Frauen die hinteren Tore besser dicht zu bekommen. Diese zierlichen Mädchen verfügen doch über eine erstaunliche Kraft, aber das ist kein Wunder bei dem täglichen Träining, welches ein Bodybilding-Studio ersetzt. Der Wasserstand stieg nun an, und wir konnten in die zweite Kammer fahren. Nun ging es durch die Schleusen aufwärts bis Lunde.
In Lunde oberhalb der Schleuse erwartete uns dann ein traumhaft schöner Übernachtungsplatz, Idyllischer, ruhiger kann man sich einen Liegeplatz nicht mehr vorstellen.
Von Lund ging es dann alleine weiter durch die Schleusen und die großen Seen in der Telemark bis zum Ende nach Dalen
In der Galerie weitere Bilder, die ich während der Tour gemacht habe.
Mein Fazit:
- Es gibt einige Schwierigkeiten für ein 29 Fuss Segelboot, wenn man allein unterwegs ist.
Entschädigt wurde ich reichlich:
- Das gesamte Schleusenpersonal ist ausserordentlich freundlich und hilfsbereit. Die Menschen haben sichtbar Spass im Umgang miteinander und den Bootsleuten und immer ein Lächeln im Gesicht. Das schafft frohe Urlaubsstimmung und man hat das Gefühl, das man als Gast willkommen ist.