Lyngør bis Koster - Segeln in Skandinavien

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Lyngør bis Koster

Törns bis 2017 > 2006 Norwegen-Burgtiefe

Willi hat nun am 11. Juli die Heimreise mit Bus und Flugzeug angetreten. Wir hatten unverschämtes Glück mit dem Wetter, vor allem bei unseren Unternehmungen zu Fuß. Aber auch die letzten beiden Tage unterwegs von Grimstad nach Lyngör und von dort bis Jomfruland konnten wir endlich mal wieder komplett segeln.
Zu Lyngör hatte ich noch versäumt zu berichten, daß dies schon ein besonderer Ort an der Küste ist. Er ist auf 4 oder 5 Inseln, die bis auf eine nicht mit Brücken verbunden sind. Mittendrin ist sozusagen die Wasserkreuzung, wo wir auch über Nacht lagen. Unser Spaziergang entlang der "Hauptstraße", die gerade mal 1,5 m breit und natürlich autofrei und sogar fahrradfrei war, führte uns an sehr malerischen Häusern und Gärten vorbei. Ein von Hand bedienbarer historischer Telegraf stand auf der höchsten Erhebung. Die Verständigung wurde damals durch das Auf- und Zuklappen von Tafeln erreicht.
Am nächsten Tag, unser letzter gemeinsamer Segeltag, brachte immer stärker werdenden SW-Wind, also platt vor dem Laken. Auch der Wellengang nahm zu, und da wir hier im freien Seegebiet segeln mußten, brachen sich auch schon einmal ein paar Wellen hinter dem Heck. Wir bargen das Groß und segelten dann immer noch nahe Rumpfgeschwindigkeit mit der Fock dur ch die Engstellen ins Innenfahrwasser von der Insel Jomfruland, wo meine norwegischen Freunde ein Sommerhaus haben. Beim Anlegen am äußerten Stegende des Inselgasthafens bekam Willi, der alle Hafenmanöver fuhr, dann auch prompt den berühmten Anlegerwind. Auf der sehr schönen Insel Jomfruland machten wir eine Fahrradtour.
Die Bedingungen am Steg waren inzwischen durch viel Wind und Wellen noch schlechter geworden. Wir wollten da wieder weg. Ich hatte noch vor dem Ablegen meinen Handwindmesser kurz hochgehalten, er zeigte 6 Bft an, auf der neben uns liegenden großen Segelyacht sagte mir der Skipper, sein Gerät oben im Mast zeigt 18 m/s an, das sind dann Bft 8. Wir legten ab und motorten durch innere Wege nach Kragerö.
Nun hatten wir hier noch 2 faule Tage, sahen uns wieder in einem Pub auf einer Großbildleinwand Deutschland-Portugal und das WM Endspiel Italien-Frankreich an, und genossen gestern sehr warmes sonniges Wetter.
Das ist heute allerdings vorbei. Willi und ich mußten im strömenden Regen zur Bushaltestelle gehen.
Ich werde jetzt hier in dieser Gegend einige Zeit bleiben, um später noch einmal auf Jomfruland meine Freunde zu treffen.

Ich hatte also viele Tage zum Faulenzen in Kragerö, danach einen Tag und Nacht in einem schönen Naturhafen mit Heckanker und Bug am Felsen (was allein nicht ganz einfach ist, jedoch hier half ein Norweger an Land) und dann 3 Tage und Nächte freies Ankern auf der Innenseite der Insel Jomfruland, nachdem meine Freunde zu Ihrem Sommerhaus gekommen waren, und nun bin ich Schweden.
Stups war nun fast 14 Monate in Norwegen. Damit habe ich gegen die Einfuhrbestimmungen von Kraftfahrzeugen verstoßen, einmal die Steuer in Norwegen von 24 % und jetzt für die Wiedereinfuhr in die EU. Da ich aber nicht erwischt worden bin, kann ich von dem gesparten Geld locker diesen und mehr Törns bezahlen.
Nun bin ich auf der Nord-Koster Insel in Schweden. Die Vegetation hier ist im Vergleich zu den sonstigen westschwedischen Außenschären erstaunlich üppig. Viele Wanderwege sind angelegt und die Schweden tummeln sich an mehreren schönen Badebuchten mit Sandstränden. Nord- und Südkoster liegen westlich von Strömstad, also an der See-Grenze zu Norwegen.
Mein heutiger Tagestrip von Verdens Ende in Norwegen hierher über den Ausgang des Oslofjords war 22 Seemeilen lang, warm sonnig und zu wenig Wind zum Segeln. Die Koster sind ein sehr beliebtes Ziel von Seglern, ich war früh hier und konnte noch einen Platz mit Heckanker am Schwimmsteg ergattern. Danach wurde hinter mir alles mit Päckchen zugebaut. Mal sehen, wie sich das alles wieder auflöst.
Ich werde wohl weiter etwas bummeln und nicht so hastig wie zuletzt hier durch Westschweden eilen.

Bilder Lyngør bis Verdens Ende

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